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Das Massaker von Varvarin

Erste europäische Schadensersatzklage wegen NATO-Kriegsverbrechen in Jugoslawien

Am 30. Mai 1999, dem 67. Tag des NATO - Luftkrieges gegen Jugoslawien, wurde einmal mehr eine Brücken in Jugoslawien gesprengt – die Brücke in der Nähe der Kleinstadt Varvarin. In Varvarin fühlt man sich sicher: ein sonniger Frühlingstag lockt zum Sonntagsmarkt, die Ortschaft wird nicht von Transporten der jugoslawischen Armee tangiert, die nächste Militäreinheit liegt 25 km entfernt, die Brücke wird ausschließlich zu zivilen Zwecken benutzt, nicht zu letzt weil sie 1924 gebaut, seither nicht mehr überholt wurde und die Maximallast bei acht Tonnen liegt... Dennoch wird die Brücke von NATO-Flugzeugen zwischen 13.00 und 13. 20 Uhr in zwei Schüben aus einer Höhe von 150-200 m angegriffen und zerstört. In unmittelbarer Nähe der Brücke halten sich wegen des Markttages ca. 3000-3500 Menschen auf. Schon nach dem ersten Bombardement sind Tote und Verletzte zu beklagen. Augenzeugen berichten übereinstimmend, daß die Brücken jetzt schon vollständig zerstört ist. Hinzu eilenden Helfern wird der zweite Angriff zum Verhängnis – zurück bleiben zehn tote Menschen, mehr als 16 sind zum Teil schwer verletzt. Ein „ziviler Kollateralschaden„ wie viele in diesem Krieg. Warum wurde diese strategisch unwichtige Brücke zerstört? Vielleicht, weil der NATO für ihre Luftangriffe allmählich die militärischen Ziele ausgingen? Im April diesen Jahres nun hat der Berliner Rechtsanwalt Ulrich Dost und seine Mitarbeiter in Varvarin Zeugenaussagen von Überlebenden und Angehörigen gesammelt und Dokumente gesichtet. Sie werden die „Erste Europäische Schadensersatzklage wegen NATO - Kriegsverbrechen in Jugoslawien„ gegen die Bundesrepublik Deutschland als Mitverantwortlichen voraussichtlich im Spätsommer diesen Jahres erheben. Da für die klagenden Opfer hohe Prozeßkosten entstehen werden, bittet auch der "Likedeeler" in ihrem Namen um finanzielle Unterstützung (siehe unten). Ein zu erhoffender Nebeneffekt könnte eine neu und sich weit entfachende öffentliche Debatte über den KOSOVO - Krieg, neuen Militarismus, Krisenprävention und nichtmilitärisches Krisenmenagement sein – eine Diskussion, die angesichts der Neuausrichtung der NATO (sie ist kein reines Verteidigungsbündnis mehr) und einer im Aufbau befindlichen „Europäischen Eingreiftruppe„ ohne ausreichend definiertes Feindbild dringend nötig ist.

Alexandra Barthelmes

zusätzliche Infos:

Vor Gericht: Der NATO-Luftangriff auf die zivil genutzte und strategisch unwichtige Brücke nahe der Kleinstadt VARVARIN

Die Opfer: Zehn getötete Zivilisten, 16 zum Teil schwer verletzte und verstümmelte Menschen

Mitverantwortlicher und Klagegegner: Die Bundesrepublik Deutschland

Es werden hohe Prozeßkosten entstehen. Wir bitten daher um finanzielle Unterstützung für die Betroffenen. Helfen Sie den Opfern des NATO-Angriffes zu ihrem Recht und zu angemessener Entschädigung: Berliner Sparkasse BLZ 100 50000 Konto-Nr. 3352 2014 Verwendungszweck: „Schadenersatz für NATO-Kriegsopfer"

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