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Lüriks & Co. Diese beiden Gedichte stammen von Gunther Lampe aus Stralsund. Von ihm sind im Stralsunder Kinder- und Jugendverlag Mückenschwein (www.mueckenschwein.de) mehere Bände erschienen
Enge Stadt In einer kleinen Stadt, sind die Gassen steinig krumm, alles spricht sich schnell herum man ist niemals ganz privat.
Da sind die Ohren an den Wänden hinter den Gardinen Augen, da ist das aus den Fingern saugen sich einander Freude spenden.
Da sind Dinge wie sich scheiden oder unehelich schwanger Sensationen für den Pranger und Grund genug Kontakt zu meiden.
Denn man kommt schnell ins Gerede, ist der Neugier ausgesetzt, daß man sich das Maul zerfetzt gehört zu dieser Fehde.
Und ist man fremd, dann bleibt man fremd und immer unter Augenschein, da kann schon ein Verhängnis sein, wenn man den Scheitel linksrum kämmt.
An sich will keiner Zeit verschenken und wenn dann ist es eitel gut, stets sehen was der andere tut immer über andere denken
hinterm Rücken, der entwich wird kein gutes Haar gelassen alles mit der Skepsis hassen, was nicht ist und tut wie ich.
Immer schönes Mittagessen morgen, gestern gleich wie heute sich als ganz solide Leute vorurteilslos selbst bemessen.
Ich wohn in der großen Stadt, von anonymer Natur, jedoch auf einem Treppenflur man ist da niemals ganz privat. (3/99)
„Wenn das Auto durch die Wohnungstür passen würde, dann würde es bestimmt in einer GUTEn Familie abends auf dem Sofa sitzend mit Fernsehen dürfen!" Am Abend (Gedicht mit landwirtschaftlichem Schlußstatement) Vater sitzt im Sessel, hat Mutter unterjocht, die steht in der Küche am Kessel und kocht.
Oder sitzt ufs Sofa und strickt, während Vater sich die Augen viereckig blickt, auf dem Kanal für Fußballsport, den aber in dem Moment dort Werbung unterbricht, weshalb aber trotzdem niemand mit dem anderen spricht.
Dann wird sich geräckelt! Übers Essen gemäckelt! Sich still voreinander geeckelt!.
Ein neues Bier eingeschäumt! Von einer Volksmusikalisch geträumt! Und manches versäumt!
Warum man gähnt bleibt unerwähnt.
Er ist zu müde! Sie ist zu prüde! Er wär zu alt! Sie wär zu kalt! Und doch Zusammenhalt!
Dann wird schnarchend eingeschlummert und weiter vor sich hin gedummert.
Solche Idylle, gibt es in Hülle und Fülle geradezu penetrant sonnig. Ein Feld mit frischer Gülle duftet wonnig! (Dez. 98) |
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