Mehr als 13000 Vollmachten hat bisher der Berliner
Anwalt Starostik erhalten, um sie bei der Verfassungsbeschwerde gegen
Vorratsdatenspeicherung zu vertreten. Heise
meldet unterdessen, dass der Greifswalder Verfassungsrichter Helmut Wolf
das vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Vorratsdaten-Speicherung von
Telefon- und Internetverbindungsdaten für verfassungswidrig hält.
Schon bei der bisherigen Praxis riskieren linke Journalisten und ihr Umfeld
Freiheitsstrafen und jahrelange Überwachung, wie das Beispiel von
Andrej Holm belegt.
In den bisher offen gelegten Ermittlungsakten tauchen Namen von über
2000 Menschen auf, berichtet der Telegraph.
Das alles wegen eines Artikels, der 1998 in dem Oppositionsblatt aus der
DDR erschien. Inzwischen ist Andrej Holm, der Verfasser des Artikels auf
freiem Fuß, denn nicht der Inhalt sondern ganze 9 Worte machten
ihn für die Bundesanwaltschaft zum Terroristen. 9 Worte, die auch
in Bekennerschreiben der "Militanten Gruppe" auftauchen. Haltlose
Vorwürfe führten zur Beschattung und zu einem Angriff auf
freie Pressearbeit ohne gleichen. Redakteure wurden mit Beugehaft unter
Druck gesetzt, widerstanden aber. Es wurden auch Stasiakten
über DDR-Oppositionelle bei den Ermittlungen genutzt.
Heute wurde indessen der Terrorismusvorwurf gegen drei weitere Personen,
die vom Generalbundesanwalt der "Militanten Gruppe" zugerechnet
werden, vom Bundesgerichtshof
fallengelassen. Sie sollen versucht haben, in Brandenburg/Havel drei Lkw
der Bundeswehr in Brand zu setzen. Die Beschuldigten waren durch observierende
Polizeikräfte in unmittelbarer Tatortnähe festgenommen worden.
Die an den Fahrzeugen angebrachten Zündvorrichtungen hatten noch
rechtzeitig entfernt werden können, schreibt der Bundesgerichtshof.
Die "Militante Gruppe" könne lediglich als kriminelle Vereinigung
angesehen werden. Die von ihr bereits begangenen und beabsichtigten Taten
seien nach der Art ihrer Begehung - auch unter Berücksichtigung ihrer
Frequenz und Folgen nicht geeignet, die Bundesrepublik Deutschland
im Sinne des Gesetzes erheblich zu schädigen.
Die Bundesrepublik Deutschland steht wegen der Auslandseinsätze der
Bundeswehr in der Kritik zahlreicher antimilitaristischer Initiativen.
Nur noch 29 % der Bevölkerung Deutschlands sind für diese Einsätze,
schreibt die FAZ.
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