provinz

25.9.2007


Das Überqueren von Straßen bildet das größte Sicherheitsrisiko für Kinder im Straßenverkehr. Fehlen sichere Möglichkeiten, von einer auf die andere Straßenseite zu gelangen, dann bilden viel befahren Straßen unüberwindliche Barrieren für Kinder. Und dies bringt neben der Bedrohung für die Sicherheit der Kinder eine große Belastung für Familien mit sich: Eltern können ihre kleineren Kinder nicht alleine zur Schule, zu Freunden oder zum Sportverein gehen lassen. Sie müssen ihre Kinder stets begleiten. Bei Mehrkindfamilien kann dies zu einer großen Belastung werden. Und manchmal ist man deswegen sogar gezwungen, das Auto zu benutzen, da man es zu Fuß oder mit dem Fahrrad zeitlich gar nicht schafft, die verschiedenen Wege der Kinder rechtzeitig zu begleiten. Dies kann zum Beispiel bei unterschiedlichen Schulschlusszeiten oder dem Besuch verschiedener Sportvereine der Fall sein. Und die ganz kleinen Geschwister müssen immer mit, wenn Mutter oder Vater ihre Kinder durch die Gegend kutschieren.

 

Fußgängerüberwege, auch als Zebrastreifen bekannt, sind eine kostengünstige und schnell zu schaffende Möglichkeit, das Überqueren der Straßen sicherer zu machen. Eine Kleine Anfrage der Fraktion GRÜNE/ok in der Greifswalder Bürgerschaft vom 14. Januar 2007 brachte erschreckende Ergebnisse: Es gibt in der ganzen Stadt nur drei Zebrastreifen: Einmal am Südbahnhof, zwei Mal im Ernst-Thälmann-Ring. Das Greifswalder Bündnis für Familie hält diese Situation für äußerst unbefriedigend. Den Mitgliedern fielen spontan zahlreiche Stellen in der Stadt ein, an denen dringend eine sichere Querungsmöglichkeit geschaffen werden muss: Löfflerstraße vor der Grundschule, Hansering bei der Ryckbrücke, beim Biotechnikum, um nur einige zu nennen.

Deswegen hat das Greifswalder Bündnis für Familie die Aktion ZEBRA mit dem Ziel ins Leben gerufen die Zahl der sicheren Straßenquermöglichkeiten in Greifswald deutlich zu erhöhen. Dazu werden Partner gesucht, die das Greifswalder Bündnis für Familie unterstützen, eine Liste aller Ort zu erstellen, die dringend einer sicheren Querungshilfe bedürfen. Diese Liste soll dann der Stadtverwaltung übergeben werden. Erste Gespräche mit dem Verein "Öffnung der Schulen" und einigen Schulen haben bereits stattgefunden. Weitere Mitstreiter sind herzlich willkommen, um möglichst das ganze Stadtgebiet abzudecken und die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen zu erfassen. Denn die Unmöglichkeit, manche Straßen zu überqueren, ist nicht nur ein Problem für Kinder, sondern auch eine Einschränkung der Lebensqualität mancher Senioren.

Wenn die Daten vorliegen, dann könnte 2008 für Greifswald das Jahr des Zebras werden. Das Greifswalder Bündnis für Familie ist optimistisch, dass dies gelingt.