fremde heimat

25.9.2007


Der Anklamer Nordkurier berichtete am 22.9.07 vom Engagement Anklamer Senioren gegen die rechten Umtriebe in der Stadt. Sie unterstützen die überfraktionelle Erklärung der Stadtvertreter-Fraktionen gegen die rechtsextreme NPD nicht zuletzt deswegen, weil viele von ihnen die Schrecken von Faschismus und Krieg selbst miterlebt haben. Offensichtlich fühlt sich die NPD von der Erklärung getroffen. Michael Andrejewski, der für die Partei im Stadtparlament, im Kreistag sowie im Landtag sitzt, erstattete Anzeige. Er meint u.a. die NPD würde durch den Wortlaut der Anti- Rechts- Resolution diskriminiert und scheint zu vergessen, dass sie als rechtsextremistische Partei vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Zwei Neonazis haben eine ehemalige Konsum-Kaufhalle in der Pasewalker Allee gekauft. Die NPD kündigte eine Umnutzung zur Begegnungsstätte beziehungsweise Bibliothek an.
Unterdessen reißen die Proteste gegen den Rostocker Neonazi-Laden in der Doberaner Straße 48 nicht ab. Die Ostsee Zeitung-Rostock schrieb am 24.09.2007, dass bei der Demonstration am 23.9.07 sich bis zu 2000 Leute beteiligten, darunter auch Oberbürgermeister Methling. Die Neonazis zogen sich während der Zeit aus dem Laden zurück. Dessen ungeachtet eröffnete der NPD-Landtagsabgeordnete Birger Lüssow kürzlich neben dem rechten Laden ein „Bürgerbüro".
Trotz der Greifswalder Proteste gegen den Verkauf von „Thor Steinar"-Klamotten, einer Mode-Marke der Rechtsextremen, will die Inhaberin Mandy Constanze Schöndorf des MCS-Fashionstore in der Dompassage Modelabel „Thor Steinar" im Sortiment behalten. Für die Produkte sei sie in Vorleistung gegangen, meldete die Ostsee Zeitung-Greifswald vom 21.09.2007. Nach Aussage der Verfassungsschutzes Brandenburg wird die Marke Thor Steinar von Rechtsextremisten für Rechtsextremisten produziert. Die verwendete Symbolik lehnt sich bewusst an die neonazistischer Organisationen an. Nicht umsonst ist das Tragen von Thor-Steinar-Kleidung in mehreren Fußballstadien verboten. Warum der Greifswalder Landtagsabgeordnete und Mitglied der Bürgerschaft, Sebastian Ratjen (FDP) nach einer Kursänderung der Modemarke suchen will, ist da unklar und veranlasste die Grünen/o.k. zur Forderung an die Bürgerschaft, sich von ihm zu distanzieren. Die Idee Ratjens trifft auch bei seinem Parteikollegen André Bleckmann auf Kritik.