fremde heimat
Likedeeler 16, Frühjahr 2005

HeiBuPo - Vorsicht Nazis!
 
   
Sie organisieren Fahrradtouren, Sportfeste und Müllsammlungen, sie tanzen, singen und wandern, sie treten freundlich auf. Ein löbliches Engagement möchte man meinen. Doch der Heimatbund Pommern (HeiBuPo) rekrutiert mit dieser Strategie Kinder und Jugendliche für neonazistische Aktivitäten.  
 

Die Taktik ist genauso einfach wie perfide: Mensch gibt sich bürgernah und traditionsbewusst, um möglichst unauffällig in das Alltagsleben der Menschen zu intervenieren, als bürgerliche Normalität begriffen zu werden und dabei kulturelle Hegemonie zu schaffen. Dieses Besetzen von kulturellen sowie jugendpolitischen Räumen/Themen ist nicht neu und vor allem in ländlichen Regionen wie Vorpommern sehr erfolgreich. So gelang es dem Heimatbund Pommern zum Beispiel sich an der Durchführung des 650. Dorfjubiläums in Liepe zu beteiligen und in verschiedenen Gemeinden bei Erntedankfesten und Weihnachtsfeiern aufzutreten.
Dabei ist der Heimatbund Pommern offen und konsequent in die regionale und bundesweite Neonaziszene eingebunden. Bei seiner ersten Demonstration am 9.April in Pasewalk kamen rund 250 Neonazis aus Kreisen der NPD und der Kameradschaften aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Der zurzeit in Greifswald wohnende, überregional bekannte Lutz Giesen trat als Redner auf und drohte: Wer nicht so will wie er, dem reiche er nicht die Hand, sondern der müsse die Faust spüren. Am Rande des Aufmarsches setzten 2 Teilnehmer diese Worte gleich in die Tat um und verletzten 2 Gegendemonstranten mit einer Bierflasche und einem Schraubenzieher.
Soviel zum Thema Bürgernähe.
Die Strategie der politisch-motivierten Heimatliebe ist dabei aber nicht einmal in der Naziszene unumstritten. So ernteten der HeiBuPo anläßlich der Planung eines Trachtenumzugs mit Bollerwagen in Ahlbeck nur Spott und Unverständnis.

Antifa Greifswald
 
Weitere Informationen gibt es unter: www.heimatbundpommernstoppen.tk/